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CoachingOrganisationsentwicklung

Und, wie war’s? Interview mit Jeannette & Franziska von EINSATEAM

By 5. Oktober 2022No Comments

 

Nach über 12 Monaten, in denen wir EINSATEAM – eine gleichermaßen inspirierte wie inspirierende Agentur für Kommunikation rund um die Themen Architektur, Stadt und Gesellschaft – bei der Organisationsentwicklung begleiten durften, baten wir die beiden Gründerinnen und Geschäftsführerinnen, Jeannette Merker und Franziska Eidner, ein kleines Fazit zu ziehen.

WIR UND ICH: Mit welcher Zielsetzung seid ihr in unseren gemeinsamen Prozess vor einem Jahr hineingegangen?

JEANNETTE: Nach einigen Jahren, in denen wir uns organisch entwickelt haben, ging es uns darum fokussiert herauszuarbeiten, wer sind wir, was können wir und wo die Reise hingehen soll.

FRANZISKA: Genau. Zudem hatten sich die Arbeitsbedingungen durch die Pandemie aber auch durch neue Konstellationen im Team verändert. Wir wollten im Inneren klären: Wie wollen wir zukünftig zusammenarbeiten? Wie können wir uns so aufstellen, dass wir den Bedürfnissen und Anforderungen der Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, gerecht werden, aber auch uns selbst als Gründerinnen.

WIR UND ICH: Was ist euer Fazit nach dem Jahr, seit wir begonnen haben, zusammenzuarbeiten? Was ist passiert?

JEANNETTE: Es wurde ganz viel in Gang gesetzt. Initiiert und begleitet durch euch – aber committed und durchgeführt von uns. Klar, es ist herausfordernd und anstrengend, aber es ist schon erstaunlich, was für Ressourcen bei uns freigesetzt wurden.

FRANZISKA: Äußerlich könnte man sagen, ist gar nicht sooo viel anders. Aber für uns im Inneren ist viel passiert – vor allem was unsere Wahrnehmung und Einstellung angeht. Allein schon zu sagen: Wir gehen diesen Weg und stellen uns den Aufgaben – das ist schon ein großer Schritt.

WIR UND ICH: Was sind für euch die wichtigsten Learnings aus dem Prozess?

FRANZISKA: Die vermeintlichen Ergebnisse, wie zum Beispiel ein Manifest oder ein Leitbild, sind am Ende gar nicht so wichtig. Wichtiger war es, Strategien zu lernen, aus altbekannten Mustern herauszubrechen. Sehr hilfreich waren und sind für uns hier im Team die praktischen Tools z.B. zur Regelkommunikation, der Werkzeugkasten, aus dem ihr Vorschläge macht.

JEANNETTE: Es war für uns auch wichtig zu erkennen, dass wir als Organisation und als Menschen ganz normale Herausforderungen haben, und dass wir kein Sonderfall sind. Das hat uns gutgetan.

„Wichtig ist das von oben Draufgucken, sich bewusst Zeit nehmen, um Strategien zu entwickeln und immer wieder zu reflektieren. Das ist anstrengend und fordernd, aber dass wir das wuppen, macht mich total stolz!“ JEANNETTE

FRANZISKA: Mich auch. Natürlich sind da immer noch alte Baustellen und es tauchen neue auf. Aber wir erkennen sie früher beziehungsweise wir gehen damit bewusster um und gehen sie aktiv an.

WIR UND ICH: Was habt ihr aus dem Prozess persönlich für euch mitgenommen?

JEANNETTE: Ich bin immer ein sehr euphorischer Mensch und habe nie Probleme mit Veränderung. Nach der Euphorie und der Freude am Prozess, kam die bittere Erkenntnis, dass dieser nicht nach 4 Wochen vorbei ist, sondern es dann erst richtig anfängt. Aber das Gute ist, dass wir ja nicht allein sind: Wir gehen den Weg zusammen. Und wenn die eine unten ist, zieht die andere sie wieder hoch. Wir sind ein komplementäres Team und das hilft uns schon, durch so einen Prozess zu gehen. Insofern – nach der Euphorie und nach der Ernüchterung kommt jetzt die Spannung und Freude, diesen Weg Schritt für Schritt weiterzugehen.

FRANZISKA: Die Spannung und wiederentdeckte Freude, auf das, was da kommt, teile ich total. Ich bin nicht mit so viel Euphorie in den Prozess gestartet, sondern mit Skepsis und dem Gefühl von Handlungsdruck. Mir war klar, dass wir einige Dinge angehen müssen. Aber bringt uns als kleines Unternehmen „Organisationsentwicklung“ wirklich weiter? Wir hatten in der Vergangenheit eher unbefriedigende Coachingerfahrungen. Nach der anfänglichen Skepsis gab‘s für mich aber viele kleine, erhellende Aha-Momente und Erkenntnisse, die ganz viel in Gang gebracht haben.

WIR UND ICH: Was würdet ihr anderen UnternehmerInnen, die in einer ähnlichen Situation sind, raten oder mit auf den Weg geben?

JEANNETTE: Egal wie groß ein Unternehmen ist: Es lohnt sich immer, sich Zeit zu nehmen, drauf zu schauen und zu sagen: Ich bin es mir wert, meine Idee, mein Unternehmen ist es mir wert und damit die Menschen, die damit verbunden sind. Und schaut euch die Leute genau an, mit denen ihr sowas macht ,)

FRANZISKA: Die Erwartungshaltung sollte nicht sein, dass man am Ende mit sehr konkreten Lösungen rauskommt, sondern eher mit Techniken und Strategien. Man entwickelt Wege. Man stellt Leitplanken auf.  Dafür braucht es auf jeden Fall Zeit und Geduld.

„Organisationsentwicklung ist zu einem großen Teil auch Persönlichkeitsentwicklung. Die Herausforderungen der Organisation haben auch viel mit einem selbst zu tun. Und das ist auch nichts Schlimmes.“ FRANZISKA

FRANZISKA: Organisationen bestehen aus Menschen. Und das kann man im besten Fall in der Organisationsentwicklung herausarbeiten und Strukturen entwickeln, die es ermöglichen, gut und gemeinsam weiterzugehen.

Franziska & Jeannette von EINSATEAM vor ihrem Agenturbüro in Weissensee.

 

WIR UND ICH: Schöner kann man dieses Interview nicht beenden. Es war uns eine Freude und auch wir haben wahnsinnig viel gelernt. Macht es gut, ihr Powerfrauen von EINSATEAM!